Hast du dich schonmal gefragt, warum Bio eigentlich teurer ist?

Hast du dich schonmal gefragt, warum Bio eigentlich teurer ist?

Aber ist es das überhaupt?

Bio-Obst und Bio-Gemüse anzubauen ist aufwändiger als bei industrieller Landwirtschaft und aus diesem Grund auch teurer. Doch warum ist dieser Mehraufwand so wichtig?

Um einen hohen Ertrag zu erreichen, werden in der industriellen Landwirtschaft große Mengen an chemisch-synthetische Pflanzenschutzmitteln und Dünger eingesetzt. Doch diese haben bedenkliche Folgen für den Menschen, Tiere und die Umwelt. Sie verunreinigen Böden und Gewässer und beeinträchtigen damit die Bodengesundheit. Gleichzeitig entsteht eine Abhängigkeit dieser Mittel, welche mit hohem Energieaufwand produziert werden und damit zum Klimawandel beitragen. Im biologischen Anbau sind chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel daher verboten. Alternativ wird mechanische Unkrautbekämpfung, der Einsatz von Nützlingen und natürlichen Düngemitteln sowie vielfältige Fruchtfolgen zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit, angewendet. Diese Praktiken bedeuten einen höheren Aufwand – und der ist es wert. Damit ökologisch wirtschaftende Landwirte und Landwirtinnen weiterhin solch wichtige Leistungen für die Gesellschaft erbringen können, müssen ihre Bio-Produkte gerecht entlohnt werden.

Viele Bio-Betriebe fördern durch aufwändige Zusatzmaßnehmen wie Blühstreifen und Hecken die Vielfalt von Pflanzen und Tieren, die nicht nur sehr schön ist, sondern auch sehr wichtig für den Erhalt eines gesunden Ökosystems. Bio-Verbände wie Bioland gehen sogar noch weiter: bei Bioland gibt es eine eigene verbindliche Richtlinie zur Förderung der Biodiversität auf den Betrieben. Hier bleibt auch das Klima nicht „auf der Strecke“: Bioland-Betriebe sind nur in Deutschland und Südtirol ansässig. Das spart lange Lieferwege – und damit CO₂.

Nicht nur beim Anbau, sondern auch bei der Weiterverarbeitung wird mehr Zeit investiert. Denn viele Zusatzstoffe, die beispielsweise den Käse schneller reifen lassen, sind in Bio-Produkten verboten. Bei Bioland-Produkten sind sogar nur 23 Zusatzstoffe erlaubt – darunter auch Wasser, Sauerstoff oder Rosmarinextrakt.

Volkswirtschaftlich betrachtet sind Bio-Lebensmittel sogar billiger, weil sie viele Leistungen für Artenvielfalt, Umwelt und Klima erbringen und sogenannte ökologische Folgekosten vermindern. Diese entstehen beispielsweise durch den Verlust biologischer Vielfalt und belastetes Grundwasser und belaufen sich laut BCG auf 90 Milliarden € jährlich! Würden die Kosten der Umweltschäden in die Endprodukte einkalkuliert, wäre herkömmliches Rindfleisch 5-6mal teurer und herkömmliche Milchprodukte 2-4 mal so teuer.

Bio ist also unterm Strich die günstigere Wahl: denn Bio leistet viel. Und kostet nicht die Welt.

Bio-Tipp für Deinen Alltag: Klasse statt Masse

Kaufe nur das, was du auch wirklich verbrauchst, somit schmeißt du weniger Lebensmittel weg und kannst das Geld in hochwertige Lebensmittel investieren. Zudem kannst du einiges an Geld sparen, wenn du weniger Fleisch und saisonales Obst und Gemüse kaufst.

 

Fotocredits @Sonja Herpich