Angemessene Tierhaltung? Ja bitte!

Angemessene Tierhaltung? Ja bitte!

Tierisch wertvoll

Nutztiere erbringen eine hohe Leistung und stellen einen großen Nutzen für uns dar. Sollte es da nicht selbstverständlich sein, dass sie ein angemessenes Leben führen dürfen?

Dafür sorgt die EU-Öko-Verordnung, an die sich alle Bio-Betriebe halten müssen. Mit schärfsten gesetzlichen Vorgaben für eine tierwohlgerechte Haltung werden die Bio-Betriebe jährlich auf die Einhaltung der Vorgaben kontrolliert.

Tiere auf Bio-Betrieben haben mehr Platz und Bewegungsfreiheit, um ihr natürliche Verhaltensweisen auszuleben. Somit können die Bio-Tiere mehr Abstand zu den anderen Tieren halten, wodurch sie weniger gestresst sind. Damit neigen die Schweine nicht zum Beißen ihrer Artgenossen und die Schwänze bleiben dran.

Des Weiteren sind Bio-Betriebe dazu verpflichtet, Rindern einen Zugang zu Weide oder einem Auslauf zu ermöglichen. Auch Bio-Hühner haben es besser, mit mindestens doppelt so viel Platz und einen verpflichteten Zugang zu Grünauslauf.

Im Biolandbau nimmt die Tierhaltung eine wichtige Rolle ein. Sie hat nicht nur weniger negative, sondern sogar einige positive Effekte, die sie unabdingbar machen. Denn die Tiere sind ein Teil der Kreislaufwirtschaft und liefern nährstoffreiche Gülle und Mist, die für das Pflanzenwachstum wichtig sind und den Verzicht auf mineralische Düngemittel ermöglicht. Dadurch kann auf mineralische Düngemittel verzichtet werden.

Damit jedoch nicht mehr Dünger anfällt, als auf den Flächen des Betriebs benötigt wird, ist eine Besonderheit bei Bio-Betrieben die flächengebundenen Nutztierhaltung, bei der die Tieranzahl pro Betrieb begrenzt ist. Dadurch wird eine Überdüngung vermieden, der Großteil der Futtermittel kann auf dem Hof produziert werden und es bleibt noch wertvolle Ackerfläche für menschliche Nahrungsmittel übrig.

Aber auch die Weidefläche, die für Bio-Betriebe Standard ist, leistet einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Denn sie ist der Lebensraum vieler Tierarten. Zudem hat sie ein enormes Potenzial für die Speicherung von CO₂ und bietet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Best Practice Bioland:

Auf Bioland-Betrieben wird im Rahmen der jährlichen Öko-Kontrolle sogar eine zusätzliche Tierwohlkontrolle durchgeführt, wobei der Ernährungs-, Pflege- und Gesundheitszustand der Tiere, sowie der Zustand von Stall, Auslauf und Futter berücksichtigt wird.

Tipp für den Alltag:

Wenn es dir also wichtig ist, dass das Tier hinter dem Produkt ein gerechtes Leben führen darf, achte beim Einkauf auf Bio-Siegel und Logos der Öko-Verbände oder kaufe regional beim Bio-Bauer vor Ort. Entscheide dich zudem beim Kauf von abgepacktem Fleisch mindestens für die Haltungsstufe 3 oder 4. Alles darunter, also die Haltungsstufen 1 und 2, sind tierschutzwidrige Lebensbedingungen, bei denen die Tiere viel zu wenig Platz haben.

 

Foto Credits: ©Sonja Herpich