Der aktuelle Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gibt spannende Einblicke in die Essgewohnheiten und Erwartungen der Deutschen. Deutlich wird: Guter Geschmack, Gesundheit und Nachhaltigkeit stehen im Fokus. Für 99% der Befragten ist es wichtig, dass Lebensmittel gut schmecken, aber auch der Wunsch nach gesunden, regionalen und ökologischen Produkten wächst stetig. Viele Verbraucher*innen achten immer mehr auf Biosiegel, Regionalität und nachhaltige Produktionsmethoden. Fast 80% der Befragten kaufen bewusst saisonales Obst und Gemüse und möchten mehr über die Herkunft ihrer Lebensmittel wissen. Der Trend hin zu vegetarischen und veganen Alternativen setzt sich ebenfalls fort, besonders bei jüngeren Generationen.
Die wichtigsten Erkenntnisse
Laut dem Ernährungsreport achten 70% der Befragten bewusst auf ökologisch erzeugte Lebensmittel. Noch mehr Menschen legen Wert auf Regionalität: 77% bevorzugen regional erzeugte Produkte. Besonders bei Obst und Gemüse (84%), Eiern (84%) sowie Brot und Backwaren (80%) ist die regionale Herkunft für Verbraucher*innen entscheidend. Das Interesse an Bio-Siegeln und -Logos bleibt ebenfalls hoch – 59% der Menschen achten gezielt auf diese Kennzeichnungen beim Einkauf.
Das EU-Bio-Siegel: Ein Garant für nachhaltige Lebensmittel
Das EU-Bio-Siegel spielt eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, nachhaltige und ökologisch produzierte Lebensmittel zu erkennen. Dieses Siegel garantiert, dass die Produkte nach den strengen EU-Richtlinien für den ökologischen Landbau hergestellt wurden. Es steht für hohe Standards, die Umwelt und Ressourcen schützen, und gibt Verbraucher*innen Sicherheit beim Einkauf. Mehr über das EU-Bio-Logo erfährst du hier.
Noch wichtiger sind für viele Verbraucher*innen umweltfreundliche Produktionsmethoden: 68% legen großen Wert darauf, dass Lebensmittel umwelt- und
ressourcenschonend hergestellt werden. Das Tierwohl spielt eine zunehmende Rolle: 65% der Befragten achten beim Einkauf auf Siegel, die besonders tiergerechte Haltung auszeic
hnen. Dies sind 29 Prozentpunkte mehr als zu Beginn der Befragung im Jahr 2015. Auch von der Politik erwarten die Bürger*innen Engagement: 88% fordern eine stärkere Förderung der ökologischen Landwirtschaft. Gleichzeitig vermissen 50% der Befragten Bio-Angebote in Restaurants und Kantinen, was den Bedarf an gesunden, nachhaltigen Alternativen in der Gastronomie unterstreicht.
Der Bericht zeigt, dass der Trend zu gesunden, regionalen und ökologisch produzierten Lebensmitteln weiter wächst. Wer sich für nachhaltige Ernährung interessiert, findet im Ernährungsreport viele Anregungen, wie eine bewusste Ernährung zum Umweltschutz beitragen kann.
Best Practice für regionale Bio-Landwirtschaft: Bioland e.V.
Ein hervorragendes Beispiel für die regionale Bio-Landwirtschaft ist die Arbeit von Bioland e.V. Landwirte, die dem Verein angehören, setzen auf Kreislaufwirtschaft, ein System, das darauf abzielt, Ressourcen zu schonen und umweltbewusst zu wirtschaften. Dieses Prinzip fördert den nachhaltigen Einsatz von Nährstoffen, minimiert Abfälle und sorgt für einen geschlossenen Nährstoffkreislauf auf den Höfen. Bioland zeigt, wie regionale Bio-Lebensmittel umweltschonend produziert werden können und unterstützt die Landwirte dabei, zukunftsfähige ökologische Lösungen zu etablieren.
Fazit
Regionalität, Bio und Saisonalität sind nach wie vor gefragt. Umwelt- und ressourcenschonende Produktion gewinnt an Bedeutung, und insbesondere Frauen neigen eher dazu, ökologische Lebensmittel zu kaufen. Der Ernährungsreport 2024 verdeutlicht, dass ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln und deren Herkunft nicht nur wichtig für die eigene Gesundheit ist, sondern auch für den Schutz unserer Umwelt.
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Quellen/Weiterlesen:
BMEL (2024): Deutschland, wie es isst
Bioland (2019): Convenience food macht dick